Wenn ich mich so in der deutschen Literaturwelt umsehe, sehe ich immer wieder dieselben Bücher mit denselben Covern, die hochgelobt und ausgezeichnet werden. Um Liebe geht es da recht selten und vor allem gibt es keine Happy Ends.
Gelten Liebesromane als minderwertig
Es ist ein bisschen so, wie bei den Anonymen Alkoholikern: Hi, mein Name ist Sandra Rehle, ich bin gelernte Verlagskauffrau, Historikerin, Ehefrau, Mama von zwei recht großen Kindern, Autorin und unendlich neugierige Leseratte und ich liebe Liebesromane. Jetzt ist es raus.
Ich liebe Liebesromane.
Für mich gibt es (fast) nichts Schöneres als schönen Menschen bei schönen Dingen zuzusehen.
Aber aus irgendeinem Grund genießt dieses Genre in der Welt der Literatur einen schlechten Ruf. Es gilt als minderwertig und trivial. Schließlich lesen so etwas nur Frauen im mittleren Alter. Es hat ehrlich gesagt eine Weile gedauert, bis ich mich damals an der Uni getraut habe zu zeigen, was ich aktuell las. (Einen Roman von Nora Roberts, auf Deutsch, nicht einmal in der Originalsprache.;) )
Warum ist das eigentlich so? Und wer entscheidet das? Das frage ich mich wirklich manchmal.
Warum ist alles, dass düster, schwer zu verstehen und negativ ist, so viel wertvoller als die Liebe?
Sehnen wir uns alle nicht nach einem langen, anstrengenden Tag mit Schienenersatzverkehr und quengligen Kollegen nach einer Umarmung und einem guten Essen? Warum fahren wir so gern nach Schweden, lesen Astrid Lindgren und träumen von Bullerbü, wenn nicht aus einer tiefen Sehnsucht nach Liebe und Anerkennung und einem Ort, wo wir so gemocht werden, wie wir sind?
Sehnen wir uns nicht alle nach Liebe?
Hat der Literaturbetrieb zu viel Angst, sich diese Sehnsucht einzugestehen? Werden deshalb all diese Romane, die glücklich und zufrieden enden, negiert in ihrer Bedeutung, die sie für die Leser haben. Ich schreibe bewusst Leser, denn ich weiß, dass auch Männer Liebesromane lesen UND MÖGEN. Und warum auch nicht?! Männern solche Geschichten vorzuenthalten, ist genauso sexistisch, wie Frauen Schwäche anzudichten, nur weil sie weicher sind. (by the way: Wasser ist auch weich, aber niemand, den ich kenne möchte gern in einem Sturm auf hoher See sein.)
Und dann diese Betitelung als leichte Kost! Als wäre es ein Schimpfwort.
Es ist nichts falsches daran, verstanden zu werden.
Eigentlich liegt doch das Übel der Welt oft in Schwierigkeiten mit der Kommunikation. Und sind nicht die Lehrer die Besten, die komplizierte Zusammenhänge einfach und verständlich darlegen können, so dass die ganze Klasse es versteht?!
Wenn ich schreibe, versuche ich maximal viel Freude zu haben, so viel Liebe wie möglich in meine Geschichten zu legen, denn ich möchte, das meine Leserinnen und Leser wirklich eine gute Zeit haben. Eine kleine Pause vom Alltag zum Wohlfühlen und Entspannen.
Jetzt weißt du, warum ich Liebesromane schreibe.
Die Welt ist schon chaotisch genug, da muss ich mich nicht auch noch bewusst mit Chaos, Krieg, Tod, Krankheit, Trauer umgeben.
Aber wenn ich ehrlich bin, ist das nur ein Grund, warum ich Geschichten über die Liebe schreibe.
Ich schreibe Liebesromane, die sich manchmal wie die reine Utopie anfühlen, weil ich felsenfest davon überzeugt bin, dass so ein Leben für jeden von uns möglich ist. Ein Leben voller wertschätzender, liebvoller Beziehungen zu Eltern, Freunden, Geschwistern, Partnern und sich selbst.
Ich hoffe, einfach, dass du, wenn du gerade auf „Gracewood Hall“ weilst, dich inspiriert fühlst, dieses Gefühl in dein Leben zu holen. Dass du dann auch mit Yoga in den Tag startest, weil du weißt, dass es dich tausendmal besser fühlen lässt, wie Milla. Oder dass du einen Weg findest, dich trotz all deiner Verpflichtungen (als Mama) dir die Dinge zu ermöglichen, die dir wichtig sind, wie Nora. Oder dass dich mutig von Menschen und Verhaltensweisen trennst, die dir nicht guttun, wie Mindy. Und dass du dir dann, irgendwann, genauso sicher bist, dass die Welt ein guter Ort ist und viele großartige Dinge für dich bereit hält wie Liz. Und ich.
Ein Leben voller wertschätzender, liebvoller Beziehungen ist für jeden möglich!
Auch wenn es uns manchmal nicht gefällt, wenn wir Frieden und Harmonie wollen, dann sind wir in der Eigenverantwortung. Schaffen wir Frieden in uns und mit uns selbst, dann können wir anderen ganz anders, friedvoller, liebevoller, ja verständnisvoller begegnen.
Stell‘ dir mal vor, wie die Welt aussähe, wenn das alle täten!
In solch einer Welt, würde ich gern leben!
Weil ich weiß, dass das nicht einfach ist, diese Brücke von einem Roman hin zum eigenen Leben zu schlagen, werde ich in Zukunft nicht nur Romane schreiben, sondern auch Workshops zu verschiedenen Themen anbieten.
Den Anfang macht dieser hier. In „Umarme dich selbst“ schließt du Frieden mit deinen Körper und lernst du, wie du ihn nicht mehr verurteilst, sondern ihn als das wunderbare Instrument ansiehst, dass er ist.
Ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns sehen.
Bis dahin, bleib schön gesund,
deine Sandra